Die 99 5901 im Juni 1979 zwischen Alexisbad und Harzgerode. Copyright: Joachim Bügel / Slg. Eisenbahnstiftung


Das LGB Modell in der Epoche IV der DR - Art. 26593

Die 99 5901 steht im Jahr 2015 in der Lokwerkstatt in Wernigerode, hier trägt sie die EDV-Nummer wie zu Zeiten der Epoche IV der DR. Copyright: J.Franke

Das LGB Modell der Museumslok in der Ursprungslackierung - Art. 26592

Die berühmte Parallelausfahrt in Alexisbad mit zwei Lokomotiven der Mallet-Bauart. 99 5902 und 99 5904 verlasen gemeinsam 1979 den Bahnhof. Copyright: Karsten Risch / Slg. Eisenbahnstiftung

Das LGB Modell der 99 5901 als Museumslok zeigt die Farb- und Beschriftungsvariante der DRG der 1930er Jahre - Art. 26591

Die Mallet-Lokomotive aus dem Harz als LGB Modell

Das LGB Modell der als B´Bn4vt bezeichneten Maschinen ist eine schwere Metallkonstruktion mit vielen Details die dem jeweiligen Vorbild genau nachempfunden wurde. Die Führerstandstüren und die Rauchkammer lassen sich öffnen. Das Mallet-Triebwerk ist exakt nachgebildet und voll funktionstüchtig. Selbst der Schmierpumpenantrieb ist nachgestellt. Alle Leitungen sind freistehend montiert. Die Sanddomklappen, die Wasserkastendeckel, das Dachfenster sowie die vorderen und die hinteren Führerstandsfenster lassen sich ebenfalls öffnen. Das Führerhausdach ist abnehmbar und gewährt somit besser den Blick auf den hochdetaillierten Führerstand.

Das digitale Modell ist mit einem DCC/mfx-Decoder ausgestattet. Dies erlaubt sowohl den analogen als auch den digitalen Einsatz der Lokomotive mit allen gängigen Steuerungsgeräten. Die digitalen Funktionen sind umfangreich. Neben dem typischen Fahrsound können zahlrieche weitere Geräusche separat abgerufen werden. Das Modell ist mit einem dynamischen, gepulsten Raucherzeuger ausgestattet der radsynchronen Rauch produziert. Außerdem besitzt das Modell eine Zylinderdampffunktion und bei Betätigung der "Pfeife" kann zusätzlich zum Geräusch auch den typischen Rauch an der Dampfpfeife aktivieren. Um auf der Anlage flexibel zu sein, können die Wagons per automatischer Systemkupplung digital abgekuppelt werden. Zahlreiche Lichtfunktionen runden das Funktionsspektrum noch ab. So sind neben den Spitzenlaternen auch das Fahrwerk und der Führerstand separat digital beleuchtbar. Das Modell wird in 2024 als einmalige und limitierte Auflage in drei Versionen angeboten. Die jeweiligen Bauartunterschiede der unterschiedlichen Vorbilder wurden im Modell entsprechend umgesetzt.

Informationen zu den Vorbildern der Mallet-Lokomotiven finden weiter untern auf dieser Seite.

LGB Art. 26591

Die Museumslok der HSB.

Die 99 5901 im aktuellen Zustand als Museums-Lokomotive der Harzer Schmalspurbahnen.

LGB Art. 26592

Im Look der alten Zeit

Die 99 5902 in der Farbgebung der Zeit der NWE wie sie heute noch bei der HSB zu finden ist.

LGB Art. 26593

Die Deutsche Reichsbahn der 1970er JAhre

Die 99 5902 mit der damaligen EDV Nummer 99 5902-4 im Zustand der Epoche IV.

Die Entwicklung des Modells

Sehen Sie Hier aktuelle Bilder

vom Stand der Modell-Entwicklung

Bitte beachten Sie, dass es sich bei allen Bildern um Muster bzw. Vorserien-Modell handelt!

Die späteren Serienmodelle können in Details von den gezeigten Modellen abweichen.

Alles beginnt mit einem "Weißmuster" welches der Formprobe und den ersten Fahrversuchen dient.

Die Bilder vermitteln bereits einen ersten Eindruck von der Detaillierung der Modelle.

Auf der Spielwarenmesse im Januar waren dann schon ein fertig lackiertes Modell zusehen.

Nun konnten die ausführlichen Fahrversuche beginnen.

Ganz aktuell ist die 99 5902 im grünen Farbkleid als Fertigungsmuster eingetroffen und wird geprüft.

Die grüne 99 5902 macht schon einen ganz guten Eindruck.

Die Details am Kessel können überzeugen. Alle Leitungen sind separat angesetzt und sogar die Nachfüll-Luken der Sanddome können geöffnet werden.

Die Dachluke besitzt ein durchbrochenes Schutzgitter aus Metall uns die der Fenstereinsatz kann aufgeschoben werden.

Das Triebwerk ist in allen Details vollständig nachgebildet.

Hier die rechte Kesselseite. Selbst die Kabel die auf dem Kessel der Lok liegen wurden separat angesetzt.

Der Führerstand steckt voller Details. Ein besonderer Augenschmaus sind die profilierten messingfarbenen Handräder.

Separat angesetzte Schilder runden das Gesamtbild der Lok perfekt ab.

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Informationen zum Vorbild

Zwischen 1897 und 1901 stellte die NWE (Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn) insgesamt zwölf Mallet-Lokomotiven der Bauart B´Bn4vt in Dienst, die in den folgenden Jahren das Rückgrat der Zugbeförderung bilden sollten.

Die von der Lokomotivfabrik Jung aus Jungenthal und von der Mecklenburgischen Waggonfabrik Güstrow gebauten Maschinen erhielten die Betriebsnummern 11 bis 22 zugeteilt. Bis 1914 waren alle Lokomotiven auf dem Netzt der NWE im Einsatz und bewährten sich gut. Der erste Weltkrieg hinterließ auch bei der NWE seine Spuren. So mussten im Laufe des Jahres 1914 die Lokomotiven mit den Nummern 12, 13, 15, 16, 17 und 19 an die Heeresfeldbahnen abgegeben werden.

Folglich wurden die verbliebenen sechs Maschinen in den nächsten Jahren über Gebühr beansprucht und mussten zwischen 1924 und 1929 mit neuen Kesseln versehen werden. Eine weiteren schweren Verlust musste die NWE im Jahr 1927 hinnehmen, als die Lok 12² (die ehemalige Lok 20) bei einem Unfall so stark beschädigt wurde, dass sie ausgemustert werden musste.

Auch nach dem zweiten Weltkrieg waren die 5 Maschinen der Bauart B´Bn4vt noch unermüdlich im Einsatz. Die NWE wurde 1949 aufgelöst und der gesamte Bahnbetrieb inkl. der Fahrzeuge ging auf die Deutsche Reichsbahn über. Die DR zeichnete die Loks in 99 5901 bis 99 5905 um. Diese Betriebsnummern sollten die Maschinen teils bis in die heutige Zeit tragen.

1974 wurde die 99 5905 z-gestellt und schließlich 1975 ausgemustert und verschrottet. Aufgrund des Engagements einiger Eisenbahner wurde die Loks 5901 und 5903 gewissermaßen zu inoffiziellen Museumslokomotiven. Sie wurden in die Farbgebung der Anfangszeit der NWE zurückversetzt und für Sonderfahrten genutzt. Gegen Ende der 1980er Jahre wollte die DR die Mallets möglich schnell loswerden, da sie "unnötig" Ressourcen verschlagen. Als nächste erwischte es die 99 5904 die als Ersatzteilspender für die 99 5902 diente. Sie wurde 1988 z-gestellt, 1989 ausgemustert und schließlich 1990 verschrottet. Ihr sollten eigentlich die 5902 und die 5903 bis 1992 folgen. Die 99 5901 sollte als Ausstellungsstück erhalten bleiben. Die politische Wende in der DDR rette den beiden Lok 99 5902 und 99 5903 gewissermaßen das Leben. Alle drei Maschinen blieben bis heute erhalten und die 1993 neu gegründete HSB (Harzer Schmalspurbahnen GmbH) hat bis vor kurzem zwei Maschinen betriebsfähig gehalten, die 99 5901 und die 99 5902. Aktuell ist leider keine Mallet betriebsfähig, man arbeitet aber an den Maschinen um sie bald wieder einsetzen zu können.

Die Zeichnung vom Vorbild der B´Bn4vt.

Bild oben: Die 99 5902 kämpft sich durch den Schnee. Copyright: Joachim Bügel / Slg. Eisenbahnstiftung

Bild unten: Die heutige 99 5903 im Jahr 1932 als Lok 13 der NWE. Copyright: DLA Darmstadt/ Bellingrodt / Slg. Eisenbahnstiftung

Die 99 5902 fährt im April 1976 Richtung Harzgerode durch den dichten Wald. Copyright: Joachm Bügel / Slg. Eisenbahnstiftung

Die 99 5902-4 steht 1972 im Bahnhof Harzgerode. Copyright: Robin Fell / Slg. Eisenbahnstiftung

Richtig viel Betrieb in Alexisbad. Die 99 5902-4 im Jahr 1979. Copyright: Karsten Risch / Slg. Eisenbahnstiftung.

Die Lok 13 der NWE fährt 1932 vom Brocken talwärts. Diese Lok wurde 1949 zur 99 5903 und ist bis heute erhalten. Copyright: RVM / Slg. Eisenbahnstiftung

Gleich zwei Harz-Mallets auf einem Bild. Die 5906 und die 5902 begegnen sich 1984 in Alexisbad, Copyright: Josef Mettler / Slg. Eisenbahnstiftung